Der Bibel auf der Spur - Advent in St. Stephanus
Die Bibel als Ur-kunde des Glaubens zu entdecken, ist Anliegen der St. Stephanus Gemeinde in Opherdicke im Advent. Viele schrecken davor zurück, in der Bibel zu lesen. Für manchen ist sie ein Buch mit sieben Siegeln. Der Liturgiekreis hat sich vorgenommen, Menschen neugierig zu machen auf das Buch der Bücher.
Am 1. Adventssonntag ging es darum, die Bibel wie ein Familienalbum Gottes zu betrachten. So bunt und vielfältig die Bilder in einem Fotoalbum sind, so unterschiedlich sind auch die Texte der Bibel. Ein Familien-Fotoalbum anzuschauen macht erst richtig Freude, wenn man es gemeinsam tut und sich von seinen Entdeckungen auf den Bildern und seinem Wissen gegenseitig erzählt. So ist auch die Bibel ein Buch der Gemeinschaft.
Die Fünf Bücher Mose standen am 2. Advent im Mittelpunkt der Überlegungen. Hier zeigt sich, welch tiefen Sinn die Texte für uns enthalten, wenn man sie nicht historisch liest, sondern als Erfahrungen, die Menschen mit Gott in ihrer Geschichte gemacht haben. Der Mythos ist kein Geschichtsmärchen. Er erschließt einen Sinngrund und will Antworten geben auf Fragen der menschlichen Sehnsucht.
Wie brandaktuell die Bibel auch in gesellschaftlichen, politischen, religiösen und wirtschaftlichen Fragen ist, das wird besonders an den Prophetenschriften deutlich, die am 3. Advent Thema der Predigtreihe sind. Die Prophetenschriften können wie Augentropfen wirken, so dass man klarer sieht, was in unserer Welt schief läuft, wo Unheil ist, das beseitigt werden muss.
Die Psalmen, das jüdische Gebetbuch der Bibel, aus dem auch Jesus seine Gebete nahm, gilt es am 4. Advent zu entdecken. Um auch sinnfällig auf das Thema aufmerksam zu machen, sind der Altarraum und die Krippenlandschaft mit verschiedenen Bibelausgaben gestaltet. Sie sind nicht nur zum Anschauen dort ausgelegt. Jeder kann sie gerne in die Hand nehmen. Sie sollen die Besucher der Kirche einzuladen, in der Bibel auf Entdeckungstour zu gehen und sich mit den verschiedenen Bibelausgaben (Kinder- und Jugendbibeln, verschiedene Übersetzungen oder mit Kommentaren) vertraut zu machen. Zugleich gilt allen Besuchern der Kirche –auch während der Woche – die Einladung, Sätze, die sie besonders ansprechen, auf Kärtchen zu notieren und in die Krippenlandschaft zu stellen. So soll deutlich werden, dass die Bibel uns Worte für Leben gibt.
An den ersten beiden Adventssonntagen gab es nach den Gottesdiensten lebhafte Gespräche mit den Mitgliedern des Liturgiekreises. Von ihnen waren die Predigtgedanken erarbeitet und vorgetragen worden. Die Resonanz zeigte, dass es gelungen war, Menschen für die Bibel zu be-geistern.
Ein kleiner Flyer gibt allen, die später in die Thematik einsteigen, Informationen über das „Adventsprojekt“ „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott. … Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“(Joh. 1)